Wenn nach mehrfacher Reinigung einer Photovoltaikanlage (noch immer) Flechten und Moos wachsen, muss man nach möglichen Ursachen suchen.

Es kommen immer mehrere Faktoren zusammen, wenn Flechten und Moos auf Photovoltaik Modulen wachsen: Nahrungsangebot bzw. Schadstoffeintrag, Temperatur und Feuchtigkeit usw. Darüberhinaus gibt es noch weitere Ursachen, die weniger bekannt sind…

1. zu große Reinigungsabstände

Bei idealen Umgebungsbedingungen am Photovoltaik Modul wird die Flechte wachsen, ob uns das gefällt oder nicht. Wenn Ihr Reinigungsbetrieb jeden Rahmenschlitz am Modul perfekt gereinigt hat, müssen Sie in Absprache mit ihm die Abstände zur nächsten Photovoltaik Reinigung fachlich korrekt anpassen. Sind die Reinigungsintervalle für Ihren Standort nämlich zu groß, hat die Flechte zu viel Zeit sich von neuem anzusiedeln.

Tipp:
Prüfen Sie bitte auch, welche Umgebungsbedingungen Sie darüberhinaus optimieren können: Dachziegel von Flechten und Moos befreien, den Kamin der Hackschnitzelheizung verlängern, die Lüftung vom Tierstall umbauen usw.

2. eine unfachmännische Reinigung

Viele Dienstleister reinigen nur das Solarglas. Wachsen Flechten und Moos in den Rahmenschlitzen, werden diese bestenfalls mit einer Rotationsbürste abgerissen. Dadurch breitet sich der vorhandenen Pflanzenreste im Rahmenschlitz ungehindert aus. Das „Abraspeln mit rotierender Bürste“ wird das Wachstum obendrein anregen, weil der im Rahmen verbleibende Pflanzenrest seinen photosynthetisierenden Anteil möglichst schnell nachbildet.

3. Verkeimtes Reinigungsgerät

Verwendet der Solarreiniger ein Gerät zur Deionisierung, Filtration oder Entmineralisierung kann die Ursache auch eine schlechte Gerätewartung sein. Diese Geräte inklusive der Schläuche können leicht verkeimen und somit die Bildung von Hefen, Pilzen, Algen, Flechten und Moos auf den Photovoltaik Anlagen begünstigen.

4. Zisternenwasser

Vielleicht hat Ihr Solarreiniger mit Zisternenwasser gereinigt, ohne es noch einmal gesondert aufzubereiten. In älteren Zisternen bildet sich ein Schlammsumpf mit einer anaeroben Mikrobiologie. Nur wenn Sie Ihre Zisterne regelmäßig leer pumpen und sorgfältig reinigen, kann das Regenwasser zur Photovoltaik Modulreinigung verwendet werden. Wir empfehlen bereits in den Zulauf der Zisterne einen Vorfilter einzubauen.

5. Falsche Reinigungsmittel

Der Photovoltaik-Reinigungsmarkt boomt und die Chemieindustrie produziert eine Menge neuartiger Reinigungsmittel für die Solarreinigung. Viele Hersteller experimentieren mit zweifelhaften Wirkstoffen, mit Nanoteilchen, Mikroorganismen und gentechnisch veränderten Substanzen. Denn es findet sich immer ein Institut, das eine Wirkungsweise und eine Unbedenklichkeit bescheinigt. Hier raten wir zur Vorsicht.

Für mich persönlich ist es mehr als nur ein gewagtes Experiment mit unsicherem Ausgang, wenn Mikroroganismen die aus der Tiefsee stammen in Reinigungsmittel für Photovoltaikanlagen gebastelt werden. Und es ist obendrein eine neuartige Form von Umweltverschmutzung, wenn japanische Mikroorganismen für Reinigungsmittel gentechnisch aufbereitet werden. In der Photovoltaikbranche haben wir erlebt, dass die im Labor getestete und prognostizierte Qualität von PV-Modulen den Realbedingungen nicht standgehalten haben. Der Einsatz solcher Reinigungsprodukte unter Echtbedingungen ist ebenfalls ein gewagtes Experiment.