Kann man beim Photovoltaik Reinigen gleichzeitig auch Modulschäden vorbeugen?
Schadensprävention beginnt bereits beim Reinigungsgerät
Das Reinigen einer Photovoltaik Anlage soll meist nur den Wirkungsgrad verschmutzter PV Anlagen optimieren. Aus unserer Sicht liegt der größte wirtschaftliche Nutzen einer der Photovoltaikreinigung jedoch in der Prävention von Modulschäden. Ganz besonders einem Bewahren der Glasgüte, dem Erhalt der Antireflex-Beschichtung und dem Vorbeugen von Delamination und Hot-Spots. Photovoltaik reinigen stellt also deutlich höhere Anforderungen an Handwerk und Technologie, als nur die Gläser sauber zu wischen. Doch was macht den Unterschied von einfachem Photovoltaik Reinigen und einer „Präventionsreinigung“?
Das Reinigungsgerät und andere Hilfsmittel
Die Verwendung risikobehafteter Reinigungsgeräte sind in der Präventionsreinigung natürlich ausgenommen, weil diese für den Werterhalt ungeeignet sind. Wir raten deshalb in der Reinigung moderner Hochleistungsmodule ab von schwerem Gerät, abrasiven Bürsten und Hilfsmitteln von denen deutliche Vibrationen ausgehen. Auch Reinigungschemikalien und aggressives Reinigungswasser können schadenskritisch sein. Sogar die Wassermenge muss auf die jeweilige Verschmutzung angepasst werden. Denn unterdimensionierte Wasseraufbereitungs- und Förderanlagen führen beim Reinigen verschmutzter Photovoltaik Anlagen ebenfalls zu schlechten Ergebnissen, zu aufgerauten Oberflächen und beschädigten Antireflexbeschichtungen.
In der Ökologischen Solarreinigung verwenden wir deshalb handgeführte, teleskopierbare Bürsten mit einem speziellen Borstenbesatz, also Geräte bei denen die Risiken für Verkratzungen, Mikroaufrauung und Mikrorisse gegen Null gehen. Wir reinigen mit weichem Wasser in neutraler Trinkwasserqualität ohne speziell reinigungsaktive Inhaltsstoffe. In einer real fachmännischen Solarreinigung geht es also darum Photovoltaik Anlagen in ihrem Wert und in ihrer Funktion möglichst lange zu erhalten. In der Auswahl des Reinigungsgeräts liegt somit bereits eine Möglichkeit für Schadensprävention.
Photovoltaik reinigen und handwerkliche Ausführung
Die Auswahl des richtigen, weil schadensfreien Gerätes ist die halbe Miete. Wird eine Photovoltaik Anlage nun auch noch handwerklich richtig gereinigt, kann man zusätzlich noch allen schmutzbedingten Schäden vorbeugen. Denn jegliche Langzeitverschmutzung, aber auch das Flechten- und Mooswachstum werden auf Dauer Modulschäden bewirken.
Was bewirkt Langzeitverschmutzung am Photovoltaik Modul?
Grundsätzlich beinhaltet unsere ganz normale Luftverschmutzung auch Schadstoffe aus gewerblicher Produktion, von Heizungsanlagen und vom Verkehr. Wenn diese Schadstoffe zu lange ins Solarglas einwirken, entsteht Korrosion, Materialermüdung und eine Beschädigung der Glasbeschichtung. Daher ist es fatal, wenn bei sichtbar vorhandener Verschmutzung nicht gereinigt wird nur weil die Ertragsverluste noch nicht zweistellig sind. Denn eine Minderung der Glasgüte ist zumeist irreversibel und macht das Material immer empfindlicher gegenüber den Luftschadstoffen.
Exemplarische Fotos von Photovoltaikmodulen mit schmutzverursachten Glasschäden sehen Sie in unserem Fachbeitrag: „Wir haben noch immer gute Stromerträge! Warum sollten wir trotz guter Erträge die Photovoltaikanlage reinigen lassen?“.
Um diese Einwirkung ins Material vollständig zu beenden, ist eine billige Schnellreinigung mit Rotationsbürste schlicht ungeeignet. Statt häufig in schlechter Qualität reinigen zu lassen, empfehlen wir das rückstandsfreie Reinigen der Photovoltaik Module, inklusive Solarglas und Rahmenschlitze. Hier ist der zeitliche Aufwand zwar größer, allerdings hält die Sauberkeit auch länger an. Besteht darüberhinaus der Verdacht, dass Solarglas oder deren Beschichtung bereits angegriffen sind, muss die handwerkliche Ausführung besonders umsichtig und schonend sein.
Fallbeispiel: Photovoltaik reinigen als Prävention vor Modulschäden in der Kläranlage
Die haftende Verschmutzung in der Kläranlage entsteht durch die Dämpfe aus den nahegelegenen Klärbecken. Wird diese Schmutzmixtur nicht restlos entfernt, wirkt sie weiter ins Material ein und mindert so die Güte von Solarglas und dessen Beschichtung. Sogar Sekundärschäden am Wafer werden immer wahrscheinlicher. Der organische Lufteintrag am Standort Klärwerk bewirkt zusätzlich das Wachstum von Flechten in den Rahmenschlitzen. Alle verschmutzungsbedingten Schadensrisiken wurden deshalb in mehreren Arbeitsschritten umfassend entfernt und die Leistungsfähigkeit der Photovoltaikanlage wiederhergestellt.
Parallel zum Photovoltaikreinigen führen wir immer eine dezidierte Sichtprüfung durch. Die Schmutzschicht hatte in diesem Fallbeispiel farbliche Veränderungen, das sogenannte Browning auf dem Trägerpapier verborgen. Diese optische Anomalie ist ein Qualitätsmangel und wurde deshalb entsprechend dokumentiert. Die Fotokurzdokumentation senden wir noch vor Rechnungsstellung unserem Auftraggeber oder gleich dem zuständigen Elektrofachbetrieb per E-Mail. Mit Rechnungsstellung geben wir dann auch noch die empfohlenen Tourni für eine bedarfsgerechte Folgereinigung bekannt. Die Reinigungsintervalle berücksichtigen den Status Quo der Photovoltaikanlage sowie die Einwirkung der Emissionen am Standort.