Bebauung beeinflusst den Wirkungsgrad von PV-Anlagen.

Die Zusammenhänge von Wind und Stromertrag.

Grundsätzlich läuft die Photovoltaikanlage recht gut, trotz ihrer Lage auf einem Kuhstall mit Firstlüfter. Dennoch fällt auf, dass die PV-Module etwas schneller verschmutzen und die Modultemperatur im Sommer zu hoch ist. Beides reduziert den Wirkungsgrad der PV-Anlage.

Die Besonderheit dieses PV-Anlagenstandorts ist seine Lage, und das fällt bei sommerlichen Temperaturen sofort auf. Die Südseite des Kuhstalls ist wie ein Backofen, denn auf dem niedrigen, langgezogenen Gebäude geht selten Wind. Im Luftbild erkennt man dann auch sofort die Windkanäle, welche die Luftströmungen abseits des Anlagenstandorts vorbeileiten. Die Bewegung der bodennahen Luftschichten kann man durchaus mit fließendem Wasser vergleichen. Landschaftsformationen und Gebäude lenken die Windströmung, und die Luftbewegung beeinflusst den laufenden Betrieb jeder PV-Anlage.

Wind trägt Schmutzpartikel

Alles was wir riechen können, aber auch Gerüche für die wir keine Rezeptoren haben, sind streng genommen kleine Teilchen. Hier wird dann auch die Komplexität der Verschmutzungsthematik auf Photovoltaikanlagen offensichtlich. Ein Schweinestall in Windrichtung riecht zwar auch noch in größerer Entfernung, aber er verschmutzt so eine benachbarte PV-Anlage nicht mehr direkt. Der Lufteintrag wird dennoch ausreichend organische Teilchen transportieren, um die Flechten auf den Modulen zum Sprießen zu bringen.

Wind vertreibt Schmutz

Wir betreuen auch PV-Betreiber mit Landwirtschaft im Voralpenraum. Bei unmittelbarer Bergnähe und Höhenlage geht dort immer etwas Wind. Bei einer Südwestausrichtung der Photovoltaikanlage bläst der Wind die Emissionen über die Nordseite des Daches weg und hält dadurch die PV-Module schmutzfrei. Während auf dem niederbayerischen Kuhstall mit Firstlüfter einmal jährlich gereinigt wird, muss man in Alpennähe nur alle 5-6 Jahre die PV-Anlage vom Schmutz befreien.

Fallbeispiel: Kuhstall mit Firstlüfter bei umliegender Bebauung

Der Stall mit Photovoltaikanlage steht sehr nah am Nachbargebäude, hier ist zu wenig Platz für die Bildung einer Windgasse. Die Häuser im Westen stoppen zusätzlich die Luftströmung aus der Hauptwindrichtung. Beides zusammen erhöht die Neuverschmutzung der PV-Module, weil Stallfenster und Firstlüfter die Photovoltaikanlage wegen fehlendem Wind unverdünnt verschmutzen.

Bei einem Kuhstall mit Firstlüfter sind die Umgebungseinflüsse deutlicher
Flechten und Schmutz auf der Photovoltaikanlage eines Kuhstalls mit Firstlüfter.
Rahmenschlitze immer gut reinigen bei PV Anlagen auf Flechten und Schmutz bilden sich hier leichter auf der PV-Anlage eines Kuhställen mit Firstentlüftung
Nach starkem Flechtenbefall auf Kuhstall mit Firstlüfter

Flechten und Moos am Kuhstall mit Firstlüfter

Wegen der guten Versorgung mit Nährstoffen, wachsen auf solchen PV-Anlagen natürlich auch Flechten und Moos ganz hervorragend. Auf den ersten Blick sehen die Panels flechtenfrei aus, bei näherer Betrachtung kann man in den Rahmenschlitzen noch gut die Reste des ehemaligen Flechtenwachstums erkennen. Das Wachstum war ehemals so stark, dass die Flechten alle Rahmennuten press ausgefüllt hatten. Heute sind die Relikte schwarz und abgestorben, dennoch braucht es noch einige Arbeit bis die biologisch inaktiven Reste komplett aus den engen Nuten herausgespült sind.