Die Verschmutzung der PV Anlage erkennt man am besten bei bedecktem Himmel und trockenen Modulen.

Ertragsverlust und Schäden durch Verschmutzung vorbeugen.

Bei Sonnenschein sah diese Photovoltaikanlage von weitem ganz passabel aus. Etwas verschmutzt, besonders die oberste Reihe unter der Firstentlüftung des Kuhstalls und im hinteren Teil. Dort entsteht ein Windstau durch die angebaute Scheune. Der Eigentümer hatte noch keine Erfahrung mit Photovoltaik auf dem Standort Stall und wollte die erste PV Reinigung aus Kostengründen noch etwas hinauszögern. Doch die „tournusgemäße VDE-Prüfung“ dokumentierte satte 20% Ertragsverlust. Ein hoher Stromverlust hört sich dramatisch an, aber die Risiken für Schäden durch Verschmutzung können deutlich dramatischer sein. Wie kann man Ertragsverlust und Schäden durch Verschmutzung vermeiden?

Von nahem sah die PV Anlage ganz anders aus: schwarze lange Schmutzstreifen und viele schwarze Flecken zogen sich über jedes PV-Modul. Solche Verschmutzungen zeigen, dass der ideale Reinigungszeitpunkt längst überschritten ist. Diese schwarzen Schmutzablagerungen treten an jedem Anlagenstandort auf, auch am Privathaus. In Landwirtschaft, Gewerbe, Industrie und in Windrichtung zur Bahnstrecke oder Autobahn natürlich bedeutend früher. Schwarze Punkte und Striche sind sehr hartnäckige, mit dem Solarglas fest verbundene Verschmutzungen. Werden diese nicht rechtzeitig und fachmännisch entfernt, wird die Glasgüte geschädigt.

Wie erkennt man verschmutzte Module ?

Zumindest einmal pro Jahr sollte jeder PV Betreiber seine Photovoltaikanlage auf Sicht prüfen. Verschmutzung erkennt man am besten bei bedecktem Himmel und trockenen Modulen. Und aus der Nähe: von der Leiter, vom Dachfenster oder bei flachen Dächern direkt an der PV Anlage. Sie können auch mit einem nassen Lappen eine Putzprobe durchführen.

Ertragsverlust rechtzeitig erkennen
verschmutzte Module erkennt man besser aus der Nähe
schwarze Striche und Punkte auf Solarglas
teilgereinigte Photovoltaik Anlage auf dem Kuhstall

Gute Glasqualität ist resistenter gegenüber Schmutz

Glücklicherweise waren die PV-Module hier von guter Qualität. Hochwertiges Glas verschmutzt grundsätzlich nicht so schnell und nimmt bei Langzeitverschmutzung seltener Schaden. Teure PV Module von namhaften Herstellern sind keine Gewähr für hochwertige Gläser. Die meisten Billigmodule aus Fernost verbauen minderwertige Glasqualitäten.

Eine späte PV Reinigung birgt Risiken

Zu spät, kann wirklich zu spät sein. Es ist einfach ärgerlich, wenn der PV Betreiber wegen „ein paar Hundert Euro“ für eine PV Reinigung zwei Jahre zu lange abwartet und dabei den Wert einer PV Anlage von Hunderttausend Euro an die Wand fährt.

Dieser Landwirt hatte zum Glück hochwertige Qualitätsmodule erworben. Die Verschmutzung hatte sich zwar partiell in die Glasoberfläche „eingefressen“, konnte jedoch mit etwas zusätzlichem Aufwand schadensfrei und rückstandsfrei gelöst werden. Wenn die nächste Solarreinigung nun rechtzeitig erfolgt, wird das Glas wieder regenerieren. Augenscheinlich entstanden auch keine verschmutzungsbedingten Schäden auf dem Wafer. Die nächste VDE-Prüfung wird abschließend Genaueres dokumentieren.

Grundsätzlich birgt eine späte PV-Reinigung sehr viele Risiken. Standortabhängig sind die Reinigungsintervalle völlig unterschiedlich. Leider kann man auch keine einheitliche Empfehlung für den idealen Reinigungszeitpunkt geben. Eine regelmäßige Sichtkontrolle der Photovoltaikmodule ist deshalb immer empfehlenswert. Hat man eine beginnende Verschmutzung festgestellt, sollt diese beobachtet werden, um den richtigen Reinigungszeitpunkt nicht zu versäumen. Im Zweifelsfall kann man uns Bilder zumailen und erhält eine professionelle Einschätzung zur Verschmutzungssituation.

Schlußfolgerung

Im aktuellen Fallbeispiel wird offensichtlich: Ertragsverlust und Schäden durch Verschmutzung auf Photovoltaikanlagen lassen sich vermeiden. Eine regelmäßige Sichtprüfung der PV-Anlage ist die Voraussetzung für eine bedarfsgerechte PV Reinigung. Wird die Modulverschmutzung zu stark, geht es nicht mehr alleine um Leistungsverlust. Es geht dann hauptsächlich um Schadensprävention. Verschmutzung, und dazu zählen wir auch das Wachstum von Algen, Flechten, Moos und Pilzen, können Schäden an der PV Anlage bewirken. Schäden am Rahmen, der Eindichtung, dem Laminat, Schäden an der Beschichtung, dem Glas, dem Wafer und in der Anschlußdose.

je nach Lichteinfall lässt sich Schmutz auf Photovoltaikmodulen besser oder schlechter erkennen
bei bedecktem Himmel ist die Verschmutzung auf einer PV Anlage am besten zu sehen
je nach Lichteinfall lässt sich Schmutz auf Photovoltaikmodulen besser oder schlechter erkennen
hochwertiges Solarglas schmutzt weniger an und lässt sich besser reinigen